Moskauer Metro



Ein ganzer Monat ist seit meinem letzten Post vergangen. Liegt ein wenig auch daran, dass in den letzten Wochen kaum Post eingetrudelt ist. Obwohl ich jede Woche 2 - 3 Postkarten verschicke, die auch an ihrem Bestimmungsort gelandet sind. Aber sicherlich kommen dann wieder alle im Rudel.

Gestern kam eine Karte aus Moskau mit einem Bild der Metro-Station Komsomolskya. Da erinnerte ich mich, dass letztes Jahr schon einmal eine Metro-Postkarte ankam. Hier ist sie mit mehreren Ansichten dieser unterirdischen Paläste.


Konkrete Pläne für eine kombinierte Stadtbahn und Metro gab es schon 1902, konnten aber aus den verschiedensten Gründen nicht umgesetzt werden, u.a. wehrte sich die Kirche gegen den Aushub Heiliger Erde unter den Kathedralen. Erst nach der Revolution und der Verlegung der Hauptstadt von St. Petersburg nach Moskau wurde an einer Fortsetzung gearbeitet. 

Bis zur Verwirklichung hat es aber noch lange gedauert. 1925 legte Siemens ein fertiges Projekt für 80 Kilometer Strecke und 86 Stationen vor, was aber am Geldmangel scheiterte. Erst 1935 ging die erste Linie in Betrieb auf einer Länge von ca. 40 Kilometern. Mittlerweile ist das Netz auf eine Länge von ca. 300 Kilometer angewachsen mit 182 Stationen (2010). Täglich sind bis zu 9 Millionen Fahrgäste unterwegs. Scheinbar endlos lange Rolltreppen führen in die Tiefe. Die tiefste Station Park Popedy liegt 84 Meter unter der Erde. Die längsten Rolltreppen sind 126 Meter und es dauert bis zu drei Minuten vom Bahnsteig bis zur Oberfläche. 1941 während der Bombardierung Moskaus durch deutsche Truppen war das Metronetz sicherer Unterschlupf für Millionen Menschen und auch Regierungsstellen wurden in die Tiefe verlegt. Im Kalten Krieg wurden die Eingänge mit hermetisch schließenden Toren versehen zum Schutz vor einem Atomschlag.

Nun zu den unterirdischen Palästen. Es sind längst nicht alle Stationen so prunkvoll gestaltet. Dies betraf wohl hauptsächlich die Metrostationen im Stadtzentrum. Spätestens nach dem Tode Stalins 1953 ging es mehr um Funktionalität und Sicherheit. Aber beeindruckend ist es schon.

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